Liederkranz Alttann e.V.
Männerchor Alttann glänzt mit Sangeskunst und Humor
FOTO`s: PETER LUTZ
Peter Schad mit seinem Männerchor
Alttann – Zugaben eingeschlossen wurde den 200 Besuchern im Hasu der Bürger und Gäste in Alttannn ein 20
Titel umfassendes höchst anspruchsvolles Konzert geboten. Neben Sangeskunst kam auch der Humor zu
seinem Recht, was schon das Motto des Abends versprach: „Uns Männer mag man eben!“ Nach der
Begrüßung der Gäste, unter ihnen der Schweizer Partnerchor aus Rüthi, durch Vorstand Karl Motz übernahm
Schorsch Deger, der vertraute Moderator des Männerchors, und verkündete nach 30 Jahren seinen Abschied
aus diesem Amt, das chorintern scherzhaft mit „Schwätzer“ bezeichnet wird.
Deger übergab an Nachfolger Josef Matheis, der nicht nur symbolisch, sondern auch real in einen sehr großen
Schuh schlüpfte. Auch real deshalb, weil sich der neue „Schwätzer“ einen Achillessehnenriss zugezogen hatte
und deshalb einen überdimensionalen Spezialschuh tragen musste. Matheis „schwätzte“ daher sitzend, aber
souverän durchs Programm, spielte zu etlichen Programmpunkten sein Cajon und meinte, im Gegensatz zu
Profis spielen wir auch mit Achillessehnenriss!
Kein Geringerer als Peter Schad, seit 36 Jahren Chorleiter in Alttann, ist für Auswahl und Einstudierung des
alljährlichen Melodienstraußes zuständig. Geprobt wird jeden Dienstag rund ums Jahr. Mit der ihm eigenen
Präzision und Autorität führt Schad seine 22 „Chorknaben“ und Klavierbegleiter Franz Ott immer wieder zu
Höchstleistungen, was durch reichen Applaus durch das Publikum stets eindrucksvoll bestätigt wird.
Eindrucksvoll ist auch die Chortradition des Alttanner Männerchors, der alle Beiträge ohne Text- oder
Notenblatt interpretiert!
Mit der Filmmelodie aus „Conquest of Pradise“ wurde das Konzert eröffnet. Einfühlsam wurden die
Gefühlswelten der Amerikaentdecker des Jahres 1492 zwischen Angst, Zuversicht und Ungewissheit
herausgearbeitet. Das Aufatmen am erhofften Ziel war in dem Vortrag unüberhörbar.
Josef Matheis als Ansager und hier auch Franz Ott am Klavier
als Begleiter am Cajon.
Männer mit Selbstironie
Das Motto des Abends, die vermeintlich zahllosen nicht zu übersehenden positiven Eigenschaften der Männer,
die cool und dennoch bescheiden sind, werde doch von den Frauen uneingeschränkt bestätigt, indem sie ihre
Männer mit Juwel oder Goldschatz vergleichen? Der Titel „Uns Männer mag man eben“ wurde folglich mit
unüberhörbar weiblichem Applaus gefeiert! Und weil die „Höherwertigkeit“ der Männer gerade offensichtlich
erschien, komplettierten die Männer den (ungewohnten?) Lauf mit Johann Strauß‘ „Lagunenwalzer“. Heißt es
dort doch, Männer würden auf Sand bauen, wenn sie sich im Banne einer Frau wähnten. Schwierige
Rhythmuswechsel, stimmliche Herausforderungen bis zur Kopfstimme gelingen den Sängern scheinbar
spielend, ohne die Harmonie der Stimmregister zu verlieren.
„Heimat, deine Sterne“
Mit „Heimat, deine Sterne“ begab man sich erneut in die Kategorie Filmmelodien, diesmal aus dem Heinz-
Rühmann-Streifen „Quax, der Bruchpilot“ von 1941. Im Wechsel mit dem Chor übernahm Kuno Reichle die
Solopassagen, die er mit ausdrucksstarker Stimme in allen Registern hervorragend meisterte. So stimmten
Chor und Besucher das „Kuno, wir danken dir“ in der Melodie der englischen Nationalhymne an.
Die vespernden Allgäuer
Natürlich gehört auch die Seemanswelle mit Fernweh der 60er-Jahre zum Repertoire des Männerchors.
Schwätzer Matheis kündigte „Seemann, lass das Träumen“ so an: Auf der Überfahrt nach Amerika gerät der
Dampfer in einen sehr schweren Sturm. Alle an Bord bangen um ihr Leben und knien nieder zum Gebet, nicht
aber zwei Passagiere aus dem Allgäu. Lässig lehnen sie sich an einen der Masten und vervespern ihren
mitgebrachten Proviant. Ihre Erklärung dazu: Wenigstens ihre Brotzeit darf nicht auch noch vom Meer
verschlungen werden! So konnte die perfekt vielstimmige Interpretation nicht nostalgisch gedankenverloren
sondern lächelnd genossen werden!
Ede mit der Panflöte
Zweimal räumte der Chor für den Panflötensolisten Ede Butscher die Bühne. Butscher spielte den von James Last
bekannten Instrumentaltitel „Der einsame Hirte“, wie ihn einst auch der rumänische Panflötenvirtuose Gheorghe
Zanfir populär machte. Das Stück fordert höchste Konzentration und enthält schwindelerregende Läufe bis in fast
unerreichbar hohe Töne. Man ist dabei an den „Alten Dessauer“ erinnert, den nur wenige Trompeter perfekt
beherrschen. In Teil zwei des Konzerts demonstrierte Butscher sein Können auch auf der Basspanflöte mit dem
traditionell-rumänischen Tanz- oder Liebeslied „Hora“ und mit „El Condor pasa“, das in Lateinamerika Symbol für
den Wunsch nach Freiheit wurde.
Udo Jürgens durfte nicht fehlen
Zwei Klassiker mit Allzeitaktualität von Udo Jürgens durften im Programm nicht fehlen: „Ihr von morgen“, das
hoffnungsvolle Botschaften für kommende Generationen ersehnt und „Griechischer Wein“, das an Einsamkeit und
Fremde von Gastarbeitern erinnert.
Der militärisch anmutende „Zottelmarsch“ imitiert die oft chaotischen Register in Blaskapellen. Militärisch-zackig
grüßt einer der Sänger den Dirigenten Peter Schad, der wiederum mit Zeigefinger seine Stirn tippend den
Übereifrigen schnell auf den Boden zurückholte. Und mit dem traditionell-slowenischen Liebeslied „Moje dekle“
fragten die Sänger, wie man das Herz einer Angebeteten erreichen kann, mit gewählten Worten und mit
anrührenden Melodien oder mit dem heute üblichen Smartphone? Auch der Titel „Hör mein Lied, Elisabeth“ ging in
diese Richtung.
Auch Bill Ramsey schaute vorbei
Sogar Bill Ramsey im karierten Sakko bemächtigte sich des Solistenmikrofons und interpretierte die unglückliche
Bettgeschichte des Paares mit grundverschiedenen Interessen: Sie vertieft sich in ihren Krimi und er sucht Trost
bei Freunden in der Bar. Schwätzer Matheis meinte zurecht, Bill Ramsey sei wieder auferstanden und dankte
Hannes Osswald wie auch Chor und Publikum darauf mit „Hannes, wir danken Dir“. Das anschließende „Abendrot“
glich einem Tongemälde und war zum Zurücklehnen, gleichsam tröstend und beruhigend. Mit „Freunderl“ führten
Häfele, Osswald und Deger geradewegs in ein Wiener Heurigenlokal mit echtem Schmäh, der unweigerlich an Paul
Hörbiger oder Hans Moser erinnerte. Das Programm wurde mit dem derzeit leider hochaktuellen „Dona pacem
Domine“ beendet.
Zugaben
Und weil’s ein so schöner Abend war, forderten die Besucher natürlich Zugaben, deren zwei es auch gab: das
„Schifferlied“ und „Bergheimat“. Als es in Bergheimat um den Klang der Kirchenglocken im Tal ging, ließ der Chor
gekonnt die sich im Tal ausbreitenden Klänge der Glocken erahnen!
Wiederholung am 10. November 2023
Der Männerchor trat am ersten Novemberwochende zweimal im ausverkauften Haus der Bürger auf. Weil so viele
Fans nicht in den Genuss von „Uns Männer mag man eben“ kommen konnten, gibt es nun ein weiteres Konzert am
Freitag,10. November, im Bad Waldseer Maximilianbad!
Artikel P.Lutz
Bilder Benefizkonzert 26.12.2023 in der Kirche St. Katharina Wolfegg
Mit dem Liederkranz Alttann unter der Leitung von Peter Schad.
Mit den Solisten Dr.Dominik Duelli (Flöte), Thomas Landgraff (Gesang)
und Franz Ott an der Orgel.
25.1.24
Nachruf
Nach langer, schwerer Krankheit wurde unser
ehemaliger langjähriger Sänger und
Ehrenmitglied
Erwin Ströhle
von seinen Leiden erlöst. Unser Mitgefühl gilt
seiner Nichte Margot und seinem Neffen Kurt, die
ihm immer zur Seite standen.
Über 63 Jahre war er ein begeisterter Sänger in
unserem Chor. Von 1959 bis 1964 war er
Notenwart und von 1964 bis 1968 Schriftführer
unseres Vereins. Auf Grund seiner Verdienste für
unseren Verein haben wir ihn 2022 zum
Ehrenmitglied ernannt. Für sein Wirken für
unseren Verein und seine tatkräftige
Unterstützung bleibt uns nur noch zu danken.
Wir werden Erwin in dankbarer Erinnerung
behalten.
Die Sänger mit Dirigent und Vorstandschaft
LIEDERKRANZ ALTTANN e.V.
26.12.2023 Bewegendes Konzert zum Abschluss der Weihnachtsfeiertage
Die inzwischen traditionelle Weihnachtsmusik in der Pfarrkirche in Wolfegg am Stephanstag
wird seit 1982 von Franz Ott organisiert. Er hat auch dieses Jahr ein abwechslungsreiches
Programm zusammengestellt.
Beim Männerchor Alttann, der zum wiederholten Mal mitwirkte, spürte man förmlich die
Freude am ausgereiften Chorklang. Der dynamische Vortrag bei Beethovens "Heil`ge Nacht o
gieße du" konnte musikalisch überzeugen und war ein Klangerlebnis in der Wolfegger Kirche.
Strahlend und festlich auch das "Transeamus usque Bethlehem" und berührend das "Stille
Nacht, heilige Nacht" mit einer fein geführten Flöten-Oberstimme, meisterhaft gespielt von
Dominik Duelli. Auch eine Weihnachtsweise mit Text des Sängers Bruno Häfele berührte mit
einer einfachen, alpenländischen Melodie die Herzen der Zuhörer. Passend in die heutige
bewegte Zeit brachte der Chor mit "Dona pacem domine" von L. Cherubini musikalisch eine
Mahnung an den Frieden. Beim "Ave Maria" von Rosengart konnte der Chor unter Leitung von
Peter Schad voll überzeugen.
Thomas Landgraff, ehemaliger Bariton-Sänger beim Liederkranz Alttann hat mit zwei
italienischen Weihnachtsliedern in der Originalsprache einen besonderen Akzent in dieser
Weihnachtsmusik gesetzt.
Wenn Dominik Duelli seine Querflöte in der Wolfegger Kirche erklingen lässt, ist das immer
etwas ganz Besonderes. Es ist nicht einfach, sich der tiefen Stimmung der Wolfegger Orgel
anzupassen, doch aufgrund seiner großen Erfahrung ist es auch diesmal kein Problem
gewesen. Beim "Andante" aus einer Bach-Sonate, "Er weidet seine Lämmer" aus Händels
Messias und "Drei Könige" von Peter Cornelius war eine wunderschöne Einheit zwischen
Musizierenden und dem barocken Kirchenraum zu spüren. Leicht und doch klangvoll war das
Flötenspiel und dezent und warm die Orgelbegleitung von Franz Ott, der jeden musikalischen
Beitrag begleitet hat. Gemeinsam gesungene Lieder und die passenden Texte, von Schorsch
Deger vorgetragen, rundeten die weihnachtliche Stimmung dieser Weihnachtsmusik ab.
Während zum Schluss Franz Ott Variationen über Weihnachtslieder auf der Hör-Orgel spielte,
gingen Körbchen durch die Reihen, um für die Arbeit der Hospizgruppe Kißlegg zu sammeln;
es kamen EURO 1111,- zusammen.
Alle Akteure des Abends versammelten sich nach dem Glockengeläut der Sankt Katharina
Kirche im Chorraum und empfingen einen langanhaltenden, verdienten Beifall der gut 300
Besucher der Weihnachtsmusik. KN
19.3.2024
Mitgliederversammlung Männerchor Alttann
Die Mitgliederversammlung wurde am 19. März im Probenraum in Alttann abgehalten. Vor den Regularien
stimmte Chorleiter Peter Schad das Lied „Fein sein, beinander bleibn“ an, begleitet von Franz Ott am Klavier.
Der Vorsitzende Karl Motz begrüßte offiziell die Mitglieder, die Tagesordnung wurde genehmigt und somit war
die Versammlung beschlussfähig. In seinem kurzen Bericht hörten wir, dass wir im ersten Jahr nach Corona
wieder mehr Singproben und mehr Auftritte hatten und dass der Probenbesuch bei knapp 90% war.
Einen ausführlichen Bericht über das Vereinsjahr gab es von Schriftführer Kurt Nussbaumer. Highlights
waren, in loser Aufzählung: Jubiläumskonzert in Vogt, zwei Maiandachten, Besuch aus Rüthi, Kleine
Dorfmusik in Wolfegg, Gedenkgottesdienst in Rötenbach, 2 Sängerabende in Alttann, Konzert im Maxi-Bad
sowie das Weihnachtskonzert in Wolfegg.
Kassier Dieter Hoh konnte von einer positiven Entwicklung des Kassenstandes berichten, nicht zuletzt wegen
des Arbeitseinsatzes des gesamten Chores inclusive der Partnerinnen beim Catering in der
Oberschwabenhalle beim Abschiedskonzert der Oberschwäbischen Dorfmusikanten. Kassenprüfer Bruno
Häfele bescheinigte eine vorbildliche Kassenprüfung.
Auf Antrag von Sängerkollege Josef Matheis wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. In seinen
einleitenden Worten lobte er die musikalische Leitung, die Vorstandschaft sowie den Chor insgesamt: kein
Mitgliederschwund, hoher Probenbesuch, Verlass auf Vorstandschaft, gute Planungen, fordernde, aber nicht
überfordernde Liedauswahl.
Auch der Dirigent hatte nur lobende Worte für den Chor samt ihrer Vorstandschaft und er hob die gute
Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter und Pianist Franz Ott hervor und bedankte sich dafür. Auch Franz
Ott wies auf die hervorragende Zusammenarbeit mit Peter Schad hin.
Josef Matheis leitete die Wahlen. Einstimmig bestätigt wurden in ihren Ämtern: der 2. Vorsitzende Alois
Rothenhäusler, der Schriftführer Kurt Nussbaumer, der Notenwart Alfred Jäger und die beiden Kassenprüfer
Bruno Häfele und Harald Sauertnik.
Auf Antrag der Vorstandschaft wurde Hubert Fischer zum Ehrenmitglied ernannt. Er trat 1973 in den Chor
ein, war von 1980 bis 1990 und 1994 bis 2012 Schriftführer. Für diese Leistung erhielt er nun diese Ehrung.
Der Geehrte bedankte sich für die Auszeichnung: „Diese 50 Jahre im Chor waren für mich eine tolle Zeit“.
NU