Liederkranz Alttann e.V.
Der stellvertretende Präsident des Oberschwäbischen Chorverbandes, Herr Erwin Gering, besuchte den Sängerabend
(Bericht darüber folgt) des Männerchores im Haus für Bürger und Gäste in Alttann am 19. November. In seiner kurzen
Ansprache zeigte er sich sehr überrascht, wie gut und schnell der Chor nach der langen Corona Pause wieder auf sein
hervorragendes Niveau zurückgefunden hat.
Für 50 Jahre Singen ehrte er dann mit der „Goldenen Ehrennadel“ des Deutschen Chorverbandes:
Kuno Reichle: Seine Sängerlaufbahn begann er beim Kirchenchor Ziegelbach (1972-1991). 1985 trat er dem
Männerchor Alttann bei. Seit dieser Zeit singt er im 1. Tenor und hat mit seiner hohen Stimme schon viele Zuhörer in
Staunen versetzt. Unter seinen vielen Soli ragt sein Paradestück „Mama Leone“ heraus. Gefragt waren bei den
Sängerabenden auch seine handwerklichen Fähigkeiten.
Herbert Sonntag: Er sang von 1963 bis 1985 und singt wieder seit 1993 im Männerchor im 1. Tenor. Auch er
überzeugte öfters als Solist. Bei Vereinsaktivitäten war er immer zur Stelle. Bis heute stellt er Lagerraum auf seinem
Hof für Bühnenaufbauten bereit.
Hubert Fischer: Er trat 1973 dem Verein bei und singt seitdem im 2. Bass. Daneben führte er von 1980 bis 1990 die
Vereinschronik. Als sein Nachfolger 1994 verstarb, war er sofort bereit, dieses Amt wieder zu übernehmen, welches er
dann bis 2012 ausübte. Im März 2005 erhielt er für sein Engagement die Silberne Chorverbandsnadel des OCV.
Für 60 Jahre Singen ehrte Herr Gering mit der „Goldenen Ehrennadel“ des Deutschen Chorverbandes:
Walter Appenmaier: Er singt seit 1961 im Kirchenchor Ankenreute, er ist dort auch Vorstand. Er trat 1997 dem
Männerchor Alttann bei und singt hier im 1. Bass. Unvergessen sind seine Soli, die er mit seiner kräftigen, sicheren
Stimme vortrug. Auch sein Talent als Theaterspieler und sein trockener Humor waren eine Bereicherung für unsere
legendären „Fröhlichen Sängerabende“.
Der Vorsitzende des Liederkranzes Alttann, Herr Karl Motz, dankte Herrn Erwin Gering für die Vornahme der Ehrungen
und auch für seine Wünsche für eine weitere gute Zukunft.
Er gratulierte den geehrten Sängern für ihre Auszeichnungen, bedankte sich bei ihnen für ihre Treue zum Singen und
zum Verein und überreichte ihnen ein kleines Weingeschenk. Er bedankte sich auch bei den Partnerinnen der
Geehrten, dass sie ihre Partner zum Ausüben ihres Hobbies ermutigten und sie dabei immer unterstützten. NU
Bilder Quelle D.Hermanutz -Alle Bilder nachfolgenden Link
von links nach rechts:
Herbert Sonntag
Ehrung 50 Jahre
Kuno Reichle
Ehrung 50 Jahre
Hubert Fischer
Ehrung 50 Jahre
Walter Appenmaier
Ehrung 60 Jahre
Ehrungen beim Männerchor Alttann durch den OCV
Mitgliederversammlung 21. März 2023
Endlich wieder eine Mitgliederversammlung im Landhotel Allgäuer
Hof, die satzungsgemäß im ersten Quartal des Jahres erfolgen
konnte. Vor den Regularien stimmte Peter Schad das Lied „Wir sind
die Könige der Welt“ an, begleitet von Franz Ott am Klavier.
Vorsitzender Karl Motz begrüßte die fast vollzählig anwesenden
Chormitglieder mit Dirigent Peter Schad ,Pianist Franz Ott sowie das
Ehrenmitglied Erwin Ströhle. Die Tagesordnung wurde von den
Mitgliedern genehmigt und damit war die Versammlung
beschlussfähig. Der Vorsitzende gab einen kurzen Überblick über
das Geschehen im Vereinsjahr, verbunden mit dem Dank an alle
Beteiligten.
Detailliert über die Aktivitäten berichtete Schriftführer Kurt
Nussbaumer. Nach Corona kam das Vereinsleben wieder in die
Gänge. So standen richtungsweisend die Herbstkonzerte unter dem
Motto „Wir sind wieder da“. Schon im Juli hatten wir einen ersten
kleinen Auftritt bei der „Kleinen Dorfmusik“ in Wolfegg.
Kassier Dieter Hoh musste eine Abnahme des Kassenstandes
vermelden. Die beiden Herbstkonzerte im Haus für Bürger und
Gäste in Alttann waren zwar ausverkauft, aber die Einnahmen waren
wegen der geringeren Kapazität gegenüber früher in der
Gemeindehalle weitaus geringer. Kassenprüfer Harald Sauertnik
bestätigte eine korrekte, ordentliche Kassenführung.
Sangeskollege Josef Matheis hatte größtes Lob für die
Vorstandschaft. Zusammen mit der musikalischen Leitung wurde das
Projekt „Herbstkonzerte“ an einem neuen Ort gestartet und
erfolgreich umgesetzt. Spätestens jetzt war klar, dass wir gemäß
dem gewählten Motto tatsächlich wieder da sind. Sein Antrag auf
Entlastung der Vorstandschaft wurde einstimmig angenommen.
Chorleiter Peter Schad freute sich ebenso wie sein Vize und Pianist,
dass die Chormitglieder nach Corona wieder vollzählig mitgezogen
haben und es so möglich war, an früheres Niveau heranzukommen.
Josef Matheis leitete dann auch die Wahlen. Nach 44 Jahren im Amt
wurde der Vorsitzende Karl Motz für weitere zwei Jahre einstimmig
bestätigt. Ebenso wurde Kassier Dieter Hoh nach seiner ersten
Amtsperiode für weitere zwei Jahre einstimmig bestätigt.
Beim Punkt Verschiedenes verkündete Hubert Fischer, Sänger seit
1973 und langjähriger Schriftführer, seinen Abschied aus
gesundheitlichen Gründen. NU
Männerchor Alttann glänzt mit Sangeskunst und Humor
FOTO`s: PETER LUTZ
Peter Schad mit seinem Männerchor
Alttann – Zugaben eingeschlossen wurde den 200 Besuchern im Hasu der Bürger und Gäste in Alttannn ein 20
Titel umfassendes höchst anspruchsvolles Konzert geboten. Neben Sangeskunst kam auch der Humor zu
seinem Recht, was schon das Motto des Abends versprach: „Uns Männer mag man eben!“ Nach der
Begrüßung der Gäste, unter ihnen der Schweizer Partnerchor aus Rüthi, durch Vorstand Karl Motz übernahm
Schorsch Deger, der vertraute Moderator des Männerchors, und verkündete nach 30 Jahren seinen Abschied
aus diesem Amt, das chorintern scherzhaft mit „Schwätzer“ bezeichnet wird.
Deger übergab an Nachfolger Josef Matheis, der nicht nur symbolisch, sondern auch real in einen sehr großen
Schuh schlüpfte. Auch real deshalb, weil sich der neue „Schwätzer“ einen Achillessehnenriss zugezogen hatte
und deshalb einen überdimensionalen Spezialschuh tragen musste. Matheis „schwätzte“ daher sitzend, aber
souverän durchs Programm, spielte zu etlichen Programmpunkten sein Cajon und meinte, im Gegensatz zu
Profis spielen wir auch mit Achillessehnenriss!
Kein Geringerer als Peter Schad, seit 36 Jahren Chorleiter in Alttann, ist für Auswahl und Einstudierung des
alljährlichen Melodienstraußes zuständig. Geprobt wird jeden Dienstag rund ums Jahr. Mit der ihm eigenen
Präzision und Autorität führt Schad seine 22 „Chorknaben“ und Klavierbegleiter Franz Ott immer wieder zu
Höchstleistungen, was durch reichen Applaus durch das Publikum stets eindrucksvoll bestätigt wird.
Eindrucksvoll ist auch die Chortradition des Alttanner Männerchors, der alle Beiträge ohne Text- oder
Notenblatt interpretiert!
Mit der Filmmelodie aus „Conquest of Pradise“ wurde das Konzert eröffnet. Einfühlsam wurden die
Gefühlswelten der Amerikaentdecker des Jahres 1492 zwischen Angst, Zuversicht und Ungewissheit
herausgearbeitet. Das Aufatmen am erhofften Ziel war in dem Vortrag unüberhörbar.
Josef Matheis als Ansager und hier auch Franz Ott am Klavier
als Begleiter am Cajon.
Männer mit Selbstironie
Das Motto des Abends, die vermeintlich zahllosen nicht zu übersehenden positiven Eigenschaften der Männer,
die cool und dennoch bescheiden sind, werde doch von den Frauen uneingeschränkt bestätigt, indem sie ihre
Männer mit Juwel oder Goldschatz vergleichen? Der Titel „Uns Männer mag man eben“ wurde folglich mit
unüberhörbar weiblichem Applaus gefeiert! Und weil die „Höherwertigkeit“ der Männer gerade offensichtlich
erschien, komplettierten die Männer den (ungewohnten?) Lauf mit Johann Strauß‘ „Lagunenwalzer“. Heißt es
dort doch, Männer würden auf Sand bauen, wenn sie sich im Banne einer Frau wähnten. Schwierige
Rhythmuswechsel, stimmliche Herausforderungen bis zur Kopfstimme gelingen den Sängern scheinbar
spielend, ohne die Harmonie der Stimmregister zu verlieren.
„Heimat, deine Sterne“
Mit „Heimat, deine Sterne“ begab man sich erneut in die Kategorie Filmmelodien, diesmal aus dem Heinz-
Rühmann-Streifen „Quax, der Bruchpilot“ von 1941. Im Wechsel mit dem Chor übernahm Kuno Reichle die
Solopassagen, die er mit ausdrucksstarker Stimme in allen Registern hervorragend meisterte. So stimmten
Chor und Besucher das „Kuno, wir danken dir“ in der Melodie der englischen Nationalhymne an.
Die vespernden Allgäuer
Natürlich gehört auch die Seemanswelle mit Fernweh der 60er-Jahre zum Repertoire des Männerchors.
Schwätzer Matheis kündigte „Seemann, lass das Träumen“ so an: Auf der Überfahrt nach Amerika gerät der
Dampfer in einen sehr schweren Sturm. Alle an Bord bangen um ihr Leben und knien nieder zum Gebet, nicht
aber zwei Passagiere aus dem Allgäu. Lässig lehnen sie sich an einen der Masten und vervespern ihren
mitgebrachten Proviant. Ihre Erklärung dazu: Wenigstens ihre Brotzeit darf nicht auch noch vom Meer
verschlungen werden! So konnte die perfekt vielstimmige Interpretation nicht nostalgisch gedankenverloren
sondern lächelnd genossen werden!
Ede mit der Panflöte
Zweimal räumte der Chor für den Panflötensolisten Ede Butscher die Bühne. Butscher spielte den von James Last
bekannten Instrumentaltitel „Der einsame Hirte“, wie ihn einst auch der rumänische Panflötenvirtuose Gheorghe
Zanfir populär machte. Das Stück fordert höchste Konzentration und enthält schwindelerregende Läufe bis in fast
unerreichbar hohe Töne. Man ist dabei an den „Alten Dessauer“ erinnert, den nur wenige Trompeter perfekt
beherrschen. In Teil zwei des Konzerts demonstrierte Butscher sein Können auch auf der Basspanflöte mit dem
traditionell-rumänischen Tanz- oder Liebeslied „Hora“ und mit „El Condor pasa“, das in Lateinamerika Symbol für
den Wunsch nach Freiheit wurde.
Udo Jürgens durfte nicht fehlen
Zwei Klassiker mit Allzeitaktualität von Udo Jürgens durften im Programm nicht fehlen: „Ihr von morgen“, das
hoffnungsvolle Botschaften für kommende Generationen ersehnt und „Griechischer Wein“, das an Einsamkeit und
Fremde von Gastarbeitern erinnert.
Der militärisch anmutende „Zottelmarsch“ imitiert die oft chaotischen Register in Blaskapellen. Militärisch-zackig
grüßt einer der Sänger den Dirigenten Peter Schad, der wiederum mit Zeigefinger seine Stirn tippend den
Übereifrigen schnell auf den Boden zurückholte. Und mit dem traditionell-slowenischen Liebeslied „Moje dekle“
fragten die Sänger, wie man das Herz einer Angebeteten erreichen kann, mit gewählten Worten und mit
anrührenden Melodien oder mit dem heute üblichen Smartphone? Auch der Titel „Hör mein Lied, Elisabeth“ ging in
diese Richtung.
Auch Bill Ramsey schaute vorbei
Sogar Bill Ramsey im karierten Sakko bemächtigte sich des Solistenmikrofons und interpretierte die unglückliche
Bettgeschichte des Paares mit grundverschiedenen Interessen: Sie vertieft sich in ihren Krimi und er sucht Trost
bei Freunden in der Bar. Schwätzer Matheis meinte zurecht, Bill Ramsey sei wieder auferstanden und dankte
Hannes Osswald wie auch Chor und Publikum darauf mit „Hannes, wir danken Dir“. Das anschließende „Abendrot“
glich einem Tongemälde und war zum Zurücklehnen, gleichsam tröstend und beruhigend. Mit „Freunderl“ führten
Häfele, Osswald und Deger geradewegs in ein Wiener Heurigenlokal mit echtem Schmäh, der unweigerlich an Paul
Hörbiger oder Hans Moser erinnerte. Das Programm wurde mit dem derzeit leider hochaktuellen „Dona pacem
Domine“ beendet.
Zugaben
Und weil’s ein so schöner Abend war, forderten die Besucher natürlich Zugaben, deren zwei es auch gab: das
„Schifferlied“ und „Bergheimat“. Als es in Bergheimat um den Klang der Kirchenglocken im Tal ging, ließ der Chor
gekonnt die sich im Tal ausbreitenden Klänge der Glocken erahnen!
Wiederholung am 10. November 2023
Der Männerchor trat am ersten Novemberwochende zweimal im ausverkauften Haus der Bürger auf. Weil so viele
Fans nicht in den Genuss von „Uns Männer mag man eben“ kommen konnten, gibt es nun ein weiteres Konzert am
Freitag,10. November, im Bad Waldseer Maximilianbad!
Artikel P.Lutz